Hallöchen und herzlich Willkommen zu einer ganz neuen Kategorie hier auf dem Blog: nachhaltige Mode! Seit einer Ewigkeit überlege ich nun schon, wie ich meine Leidenschaft für Mode und das Bloggen vereinen kann, dabei meinen Prinzipien treu bleibe und am Ende hoffentlich sogar Content mit Mehrwert schaffen kann. Das Ergebnis: Eine Blog-Kategorie, die sich um das Thema secondhand fashion, shoppen und outfits drehen wird, um Euch zu zeigen, dass man Leidenschaft für Mode auch ausleben kann ohne Ressourcen zu verschwenden – auf eine umweltfreundlichere Art und Weise eben.
Ein kurzer Disclaimer vorweg: Die umweltfreundlichste Art und Weise zu konsumieren ist natürlich, es gar nicht zu tun. Da Mode aber irgendwo ein Hobby von mir ist, und Outfits für mich auch viel bei Selbstbewusstsein und Auftreten ausmachen möchte ich nicht gänzlich auf Konsum im Kleidungsbereich verzichten. Eine gute Alternative ist natürlich, auf fair fashion brands zurückzugreifen, ebenso wie secondhand zu shoppen. Warum? Das möchte ich Euch in diesem ersten Beitrag in der neuen Kategorie gern erzählen. Außerdem werden natürlich weitere Beiträge folgen, wo ich meine Tipps und Tricks zum Thema „nachhaltige Mode“ mit Euch teile.
Warum secondhand fashion?
- Klar, der erste Grund liegt auf der Hand: der Umwelt zu Liebe. Kauft man secondhand investiert man in Ressourcen, die bereits im Umlauf sind – es müssen zur Herstellung also auch keine Neuen verschwendet werden. Wusstet Ihr, dass beim Herstellen einer einzigen Jeans knapp 8000l Wasser verbraucht werden (Quelle: Utopia)? Kauft man eine Jeans also gebraucht statt neu, müssen diese nicht erneut aufgewendet werden. In dieser Hinsicht ist secondhand also auch ressourcenschonender als fair fashion zu kaufen, da dort zwar auf einen vernünftigen Herstellungsprozess geachtet wird, aber natürlich trotzdem Rohstoffe aufgewendet und verbraucht werden müssen. Das optimale secondhand Fundstück ist daher ein gebrauchtes fair fashion Teil, da diese ja häufig aus hochwertigen, gut haltenden Materialien hergestellt werden, von denen Ihr lange etwas habt.
- Der nächste Punkt, den ich hier aufzählen möchte, ist ebenfalls ein ethischer: der Verzicht auf Konsum in der fast fashion Industrie. Made in Bangladesh, made in India, made in Pakistan und das leider viel zu oft unter mehr schlechten als rechten Bedingungen für die Menschen, die dort in der Textilindustrie arbeiten. Eingestürzte Textilfabriken (wie die Rana-Plaza-Textilfabrik in Bangladesh) haben nicht ausgereicht um zu zeigen, dass die Arbeitsbedingungen, und vor allem die Sicherheitsmaßnahmen in Textilfabriken nicht ausreichend sind. Mir geht es in diesem Fall auch nicht darum, dass fast fashion Unternehmen ihre Fabriken im Nahen Osten schließen sollen – die Menschen dort sind schließlich auch auf Arbeit angewiesen – aber eine sinkende Nachfrage durch uns Konsumenten zwingt die Unternehmen, zu handeln und Dinge zum Besseren zu verändern. Ähnlich verläuft es ja aktuell auch im Lebensmittelsektor: Die Nachfrage nach Fleischersatz steigt und nach Fleisch sinkt, und plötzlich bieten sogar die Eigenmarken von Lidl und Aldi Fleischersatz im Dauersortiment an. Ein verändertes Konsumverhalten kann etwas bewirken!
- Den finanziellen Aspekt möchte ich hier natürlich auch mit aufzählen, da der ja besonders für Studierende (meist ohne festes Einkommen) interessant sein dürfte: secondhand fashion spart Geld, und zwar nicht wenig. Egal ob im secondhand-Laden, auf dem Mädchen-Flohmarkt oder bei Kleiderkreisel, gebraucht kaufen kommt am Ende immer günstiger, als wenn man ein Teil neu zum Originalpreis im Laden kauft. Man kann sogar richtige Schnäppchen machen, da manche Läden nach Gewicht oder auch nach Art des Kleidungsstücke auspreisen, und nicht nach Marke. So konnte ich mir sogar Marken-Teile leisten, an die ich zum Vollpreis nicht mal gedacht hätte. Aber auch fast fashion bekommt man secondhand meist günstiger, als im Sale der Marken. Ich habe zum Beispiel erst kürzlich auf Kleiderkreisel die Lederjacke hier (kaum gebraucht) nach längerer Suche gefunden, die mich jetzt nur noch 1/4 des Originalpreises gekostet hat. Der Rock von Hallhuber, den ich auf den Bildern hier trage, hat übrigens auch nur knapp 6€ gekostet, also ebenfalls ein Bruchteil der Ursprungspreises.
- Secondhand kaufen für’s gute Gefühl: Tatsächlich macht es mich oft einfach glücklich zu wissen, dass ich gebrauchten Teilen ein neues zu Hause geben kann. Ich wertschätze die Dinge, die ich kaufe sehr, und freue mich, wenn der Verkäufer wieder etwas mehr Luft im Schrank hat und ich ein neues Kleidungsstück, was bei mir die Aufmerksamkeit bekommt, dass es verdient. Das hilft mir übrigens auch immer beim Aussortieren, da tue ich mich nämlich gerade bei Kleidung ziemlich schwer: das Wissen, dass eine gute Chance besteht, dass der neue Besitzer ein Teil wieder trägt, statt dass ich es in den Tiefen meines Kleiderschrankes vergesse.
- Für den guten Zweck: Ich schaue gerne auch in den secondhand-Läden von Werken wie der Diakonie, dem Kolpingwerk oder der Heilsarmee vorbei. Dort gebe ich außerdem auch Kleidung ab, die ich über einen bestimmten Zeitraum nicht online verkaufen konnte. Die Werke bekommen also kostenlose Kleiderspenden, die für kleines Geld weiterverkauft werden. Dieses Geld fließt dann in die Vereine zurück, sodass man beim Kauf auch noch wohltätige Vereine unterstützen kann.
- Ich weiß nicht wie es Euch geht, aber seit ich etwas mehr darauf achte fällt mir auf, dass ich sowohl auf Social Media als auch beim Laufen durch die Innenstadt immer wieder die gleichen Teile sehe – was eben gerade bei H&M im Trend ist. Man kann diese Trend-Teile natürlich auch gebraucht kaufen – ich sehe so oft aktuelle Kleidungsstücke noch neu und mit Etikett bei Kleiderkreisel! Aber, kauft man gebraucht hat man auch Zugang zu älteren Trends, teilweise sogar richtigen Vintage-Teilen, die definitiv nicht jeder hat. Außerdem finde ich es irgendwie ziemlich cool, dass die gebrauchten Kleidungsstücke ja alle mit einer eigenen Geschichte kommen – wer weiß, in wie vielen Ländern eine Jeans schon war, oder auf wie vielen ersten Dates eine Lederjacke?
- Stichwort Verpackungsmaterial: Beim Einkaufen im secondhand-Laden und auf Flohmärkten fallen keine Verpackungsmaterialien an, da die Sachen ja meist direkt dort abgegeben werden, und dann auch unverpackt wieder erworben werden. Das ist leider der Nachteil an Kleiderkreisel und eBay, wenn man nicht zufällig Verkäufer in der selben Stadt findet. Aber selbst dann braucht man für den Versand ja meist nur einen alten Pappkarton (von denen hat doch eigentlich jeder zu viele, oder?) oder einen Umschlag (die ich auch mehr als 1x verwende), sodass zum mindest kein Plastikmüll entsteht. Das ist ja leider beim Online bestellen oft der Fall, wenn die einzelnen Teile in diesen Plastiktüten kommen.
- Was ich schon oft, besonders im Hinblick auf Kinderkleidung aber natürlich auch generell, gelesen habe: secondhand fashion kann durchaus auch hautschonender sein als neue Kleidung! Oft wurden die gebrauchten Teile schließlich häufig getragen und gewaschen, sodass ein gewisser Anteil der im Stoff enthaltenden Chemikalien schon rausgewaschen ist. Ein Plus für empfindliche Haut!
- Ein Zeichen setzen: Kauft man secondhand und gibt Kleidung eine zweite Chance, setzt man definitiv ein Statement gegen die Wegwerfgesellschaft, in der wir derzeit leben. Ich war schockiert, als ich neulich auf Instagram gelesen habe (leider weiß ich aber nicht mehr wo, daher fehlende Quellenangabe), dass ein Kleidungsstück aktuell dreimal getragen wird, bevor es weg kommt? Finde ich schon extrem, und ich persönlich habe nur wenige solcher Teile. Wenn ich etwas nicht anziehe, dann weil es in irgendeiner Form ein Fehlkauf war (passt nicht richtig, unbequem etc.), aber Dinge, die mir beim Kauf gut gefallen haben trage ich in der Regel deutlich länger, und das schon immer. Also, secondhand gegen die Wegwerfgesellschaft!
- Und, last but not least: Es macht Spaß auf der Jagd zu sein. Ich hasse Online-Shopping, bin von dem Angebot regelrecht erschlagen und stöbere am liebsten in Läden. Besonders Outletshopping, wo die Sachen häufig nach Farbe, Art und Größe sortiert sind hat mir früher mega viel Spaß gemacht, und ähnlich ist es ja auch in secondhand-Läden. Ich liebe es, dass die Auswahl groß und abwechslungsreich ist, aber nicht so groß, dass man den Überblick verliert. Und ganz ehrlich: über ein richtig cooles secondhand-Teil, was nicht jeder hat und was ich nach langer Suche gefunden habe freue ich mich irgendwie umso mehr
Secondhand fashion ist im vergangenen Jahr wirklich eine große Leidenschaft von mir geworden, und bis auf zwei Jeans und eine Sporthose (zum Thema Hosen werde ich auch noch ein paar Worte sagen) habe ich seit einem Jahr keine „neue“ Kleidung mehr gekauft (Schuhe und Unterwäsche ausgenommen). Und trotzdem oder gerade deswegen fehlt es mir an nichts. Ich liebe meinen Kleiderschrank, freue mich täglich darauf Outfits zusammenzustellen und darüber, dass dafür keine neue Ressourcen verbraucht werden mussten. Ich hoffe, Euch gefällt der secondhand Herbstlook, den ich in diesen Beitrag eingebaut habe und auch, dass Ihr generell Interesse an dem Thema habt. Ich schreibe natürlich gern und auch weiterhin Beiträge über das Studium, aber es tut so gut, sich auch mal in der Freizeit mit einem anderen Thema zu beschäftigen, für das man ebenso brennt wie für die Medizin. Die Kommentare sind wie immer offen für Eure Anmerkungen und Fragen, und vielleicht fällt Euch ja sogar noch ein 11. Grund ein?
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Suuuper Beitrag! 😃 Kann dir in jedem Punkt zustimmen. Deko & Co. kaufe ich schon seit Jahren gebraucht, bei Kleidung hatte ich Bedenken. Aber du hast es geschafft, mich zu überzeugen. Mittlerweile bin ich leidenschaftlich dabei. Es ist Spaß mit Gutem-Gefühl-Faktor.
Oh, vielen Dank, da freu ich mich sehr! Spaß mit „Gutem-Gefühl-Faktor“ beschreibt es wirklich sehr treffend. Bin so froh, dem Secondhand-Shopping vor einem Jahr eine Chance gegeben zu haben!
Liebe Grüße,
Jule 🙂
Danke für diesen tollen BEitrag zum Thema Second Hand. Ich sehe es wie du, dass man aufgrund von Nachhaltigkeitsaspekten möglichst auf den Kauf neuer Kleidung verzichten sollte. Second Hand Kleidung ist da eine super Alternative.