Herzenssache – Meine 1. Famulatur in der Kardiologie

Herzenssache - Meine erste Famulatur auf der Kardiologie medizinstudium, medstudent, study, student, cardiology,, medschool, heartLong time no see, aber es gibt endlich wieder einen neuen Blogpost! Ihr habt mir ganz viele Fragen dazu gestellt, natürlich wollte ich auch für mich ein kleines Resümee nach meinen ersten Schritten in der Klink ziehen und mittlerweile ist auch genug Zeit vergangen, um mit ein wenig Abstand auf meine vierwöchige Famulatur auf der Kardiologie zurückzublicken.

Daher gibt’s jetzt meinen Rückblick, meine Tipps und Erfahrungen für die erste Famulatur! [Kurz noch vorab: Dieser Beitrag enthält Werbung, weil ich euch meine verschiedenen Stethoskop-Modelle vorstellen möchte, die ich kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen habe.]

Erstmal ganz allgemein: Famulatur?

Jeder Medizinstudent im klinischen Studienabschnitt, also nach dem Physikum, muss insgesamt vier Mal 30 Tage ein Pflicht-Praktikum machen, die Famulatur. Dabei ist man anders als beim Pflegepraktikum den Ärzten unterstellt, außerdem gibt es hier einige Vorgaben:

– Zwei Famulaturen müssen stationär, also im Krankenhaus oder einer stationären Reha-Einrichtung absolviert werden. Dazu zählt auch meine Famulatur in der Kardiologie, also in der Inneren. Genauso geht natürlich auch die Chirurgie, Kinderklinik, usw. Lediglich Famulaturen in der Anästhesie scheinen je nach Haus entweder stationär oder ambulant anerkannt zu werden, also informiert euch in dem Fall gut! Zu den stationären Famulaturen zählen (laut dem LPA Sachsen auf das ich mich hier beziehe) zum Beispiel auch die Pathologie, Rechtsmedizin oder die klinische Chemie.

– Eine Famulatur muss in der Allgemeinmedizin erfolgen, also beim Hausarzt, beim Kinderarzt oder einem Internisten ohne Schwerpunktbezeichnung mit hausärztlicher Versorgung. Das ist die Famulatur, die der Großteil der Medizinstudierenden die ich kenne als Erstes macht, weil man hier viele Untersuchungsbasics lernen und festigen kann und weil es für die klinischen Famulaturen auch von Vorteil sein kann, wenn man das entsprechende Fach, z.B. Kardiologie schon hatte. Es geht aber natürlich auch anders, dazu später mehr!

– Die letzte Famulatur muss ambulant erfolgen, also in irgendeiner Art von Praxis wie zum Beispiel einem niedergelassenen Neurologen. Wie bereits erwähnt kann es sein, dass Famulaturen in der Anästhesie, Notaufnahme, Ambulanz, Tagesklinik oder Radiologie ambulant gewertet werden und nicht als klinische Famulatur. [Quelle: LPA Sachsen]

Wie Ihr bereits im Titel lesen könnt, habe ich mich dazu entschieden mit einer mit einer stationären Famulatur in der inneren Medizin zu beginnen. Entschieden habe ich mich hier für die Kardiologie, da das der Bereich ist der mich in der inneren Medizin am meisten interessiert. Außerdem hat man zum Thema Herz und den zugehörigen Pathologien bereits in der Vorklinik ein wenig gelernt, sodass ich zu mindest nicht komplett ohne Vorwissen in meine Famulatur gestartet bin.

Wie habe ich mich für die Famulatur vorbereitet?

Ehrlicherweise nicht besonders intensiv. Da ich ja gerade erst frisch das 5. Semester hinter mir hatte, bei dem die Fächer nicht gerade mega relevant für die Stationsarbeit in der Klinik waren (Histopatho, Geschichte der Medizin, ..) bin ich davon ausgegangen, dass man noch nicht so viel von mir erwarten kann. Also hab ich die Themen aufgefrischt, die ich eigentlich schon können sollte (z.B. Anatomie der Koronargefäße, Versorgungstypen, Klappenvitien mit Auskultationsbefunden, körperliche Untersuchung, Laborwerte, BGA, EKG-Grundlagen,..), habe mir ein paar Bücher zum Nachlesen aus der Bibliothek ausgeliehen und ansonsten hab ich das Praktikum einfach auf mich zukommen lassen.

Was brauche ich für eine Famulatur (in der Kardiologie)?

Das kommt natürlich immer ein bisschen auf den Fachbereich an; in der Kardiologie ist ein Stethoskop unerlässlich, aber ohne Reflexhammer bin ich gut zurecht gekommen. Anders wäre das dann in der Neurologie, wo ich zwingend den Reflexhammer gebaucht hätte! Ich möchte euch trotzdem als Inspiration eine kurze Liste der Dinge mitgeben, die ich so dabei hatte:

– Kleidung: Diese wird in der Klinik ja meist gestellt, daher braucht Ihr in diesem Fall nur bequeme Schuhe. Wichtig ist, dass Ihr darin lange gut stehen könnt! Ob man einen Kittel braucht ist von Haus zu Haus unterschiedlich. Beim Hausarzt kann es durchaus sein, dass Ihr euch selbst einkleiden müsst, zum Beispiel mit langer weißer Hose und weißem Oberteil, solche Dinge werden aber grundsätzlich im Vorfeld immer gesagt.

– What’s in my Kasack-Tasche: Empfehlung Nummer 1 ist auf jeden Fall bereits am ersten Tag ein kleines Notizbuch dabei zu haben, das auch in die Kitteltasche passt. Gerade bei der frühmorgendliche Visite werden öfter mal Dinge wie Scores oder typische Symptome und Indikationen besprochen, die ich mir immer aufgeschrieben habe. Wer es gerne ordentlich hat und nicht im Stehen ins Notizbuch schmieren will dem kann ich Post-Its empfehlen! Ich hab immer alles erst auf einen Klebezettel geschrieben und anschließend in mein Notizbuch ordentlich übertragen. Außerdem hatte ich immer zwei Pocketcards dabei (ich verlinke euch mal ähnliche, falls das jemanden interessiert), eine mit den EKG-Basics und eine mit Labornormwerten. Ich fand die richtig gut, vor allem weil man kein ganzes Buch mitschleppen musste und sie hervorragend in die Tasche gepasst haben. Im Spind hatte ich, um Dank Funkloch noch Dinge nachlesen zu können meine Checkliste Innere Medizin vom Thieme-Verlag. Außerdem hatte ich dabei: Einen Lippenpflegestift, eine kleine Handcreme (trockene Luft und Desinfektionsmittel lassen grüßen), mein Namensschild, zwei Kulis, meine Pupillenleuchte und natürlich mein Stethoskop.

Stethoskop: Wie Ihr sicherlich wisst wenn Ihr mir auf Instagram folgt dann habe ich bereits seit einem Jahr eine Kooperation mit der Firma ERKA Kallmeyer, einem deutschen Unternehmen das bereits lange im Bereich der Blutdruckmessung etabliert ist und auch Stethoskope vertreibt, die in den USA tatsächlich auch recht bekannt sind. Da ERKA in Deutschland kaum jemand kannte und die meisten die ich kenne Stethoskope von der amerikanischen Konkurrenz besitzen habe ich mich sehr gefreut, dass ich ein Teil der Kampagne sein durfte die ERKA nun auch hier in Deutschland bekannter machen sollte. Ich besitze übrigens auch kein Stethoskop von einer anderen Firma, sondern benutzte ausschließlich die von ERKA. Warum schließlich nicht deutsche Marken unterstützen, die qualitativ hochwertige Stethoskope herstellen? Daher habe ich die verschiedenen Modelle in der Klinik getestet und möchte sie euch hier etwas genauer vorstellen.

SENSITIVE: Das SENSITIVE-Modell ist das Teuerste und kommt mit einer Dual Membran für maximale Sensitivität und einem Dual Tube, was Störgeräusche minimieren soll. Ich finde, dass das Stethoskop auf jeden Fall hält, was es verspricht – ich habe alles gehört, was auch andere gehört haben, fand es angenehm zu tragen und gut verarbeitet. Man kann den Gummi um die Membran abnehmen, sodass man diese auch separat reinigen kann, ich empfehle aber eher Desinfektionstücher für die tägliche Reinigung statt Sterilium, damit der Gummi gut hält.

PRECISE: Das ist glaube ich mein Favorit, wenn man mal in die Kardiologie will. Das PRECISE ist etwas günstiger als das SENSITIVE, hat ebenfalls eine Dual Membran und einen Dual Tube. Zusätzlich kann man das Bruststück drehen und hat auf der anderen Seite einen Trichter für das tiefere Frequenzspektrum. Ich war super zufrieden damit und hatte an den meisten Tagen mein PRECISE in der Kitteltasche.

FINESSE2: Auch das FINESSE2 habe ich ausführlich getestet und auch hier muss ich sagen, dass ich sehr zufrieden war.  Es ist ebenfalls ein Zwei-Kanal-Stethoskop mit einer Dual Membran, die allerdings etwas anders ist als bei den anderen beiden Modellen. Trotzdem habe ich immer alles gehört, was ich hören wollte! Für alle, die nicht unbedingt Kardiologie machen wollen ist das hier wahrscheinlich die beste Wahl, da es von diesen drei Modellen das günstige, für mich aber trotzdem ein super Stethoskop ist. Außerdem habt Ihr hier auf beiden Seiten am Bruststück je eine große und eine kleine Membran, die Ihr nutzen könnt.

Insgesamt war ich mit allen Modellen sehr zufrieden (hab euch mal alle verlinkt), es gibt eine große Farb- und Modellauswahl, Ihr bekommt zwei verschiedene Größen von den Ohroliven, was das Tragen sehr angenehm macht und ich werde auf jeden Fall weiterhin mit ERKA in der Kitteltasche in die Klinik gehen! Wenn Ihr Fragen habt, könnt Ihr mir natürlich immer schreiben. Außerdem gibt es gerade noch ein paar letzte Rabattcodes, mit denen Ihr 25% auf eure gesamte Bestellung sparen könnt! Damit könnt Ihr beim Stethoskopkauf immerhin ein wenig Geld sparen. Wenn Ihr den Code benutzt verdiene ich einen Bruchteil des Kaufpreises, für euch wird es dadurch aber wie gesagt günstiger, nicht teurer. 🙂 Der Rabattcode lautet „ERKAundJule“ und den Shop verlinke ich euch hier. 

Was habe ich während der Kardiologie-Famulatur gelernt?

Ich möchte ganz ehrlich sein: Praktisch war nicht viel drin. Blut abnehmen war in der Klinik in der ich war nicht wirklich Studentenaufgabe, wir waren sehr viele Famulanten und Flexülen legen hat sich auch nicht häufig angeboten. Dazu kommt noch, dass herzinsuffiziente Patienten die vielleicht noch einen Dialyseshunt haben, Blutverdünner nehmen und kaum noch punktierbare oder Rollvenen haben für Anfänger nicht gerade ideal sind, um Blut abnehmen zu lernen. Ein paar Mal durfte ich auch ran (mit einer mittelguten „Beim 1. Versuch getroffen“-Quote), aber Flexülen legen konnte ich leider nicht lernen. Anfangs hat mich das ziemlich getroffen, da ich meine andere Klink-Famulatur wahrscheinlich in einer Kinderklinik machen möchte, was ja auch nicht gerade der perfekte Ort zum Üben ist aber mittlerweile denke ich, dass ich irgendwann schon alles können werde was ich später praktisch können muss. Kommt Zeit, kommt Rat, und so.

Anders sah es aus beim Untersuchen: Hier gab es besonders bei der Aufnahmeuntersuchung, aber auch bei den Visiten sehr viel zu sehen, tasten und hören. Ich habe so oft es ging Patienten auskultiert, habe versucht, Pathologien zu hören und zu erkennen und mittlerweile auch ein ganz gutes Gefühl, was das Anamnese erheben angeht. Hier kann ich euch nur sagen: Versucht euch zu überwinden, wenn es euch schwer fällt Eigeninitiative zu ergreifen! Einfach mal nachfragen, ob man Patient xy nochmal untersuchen darf, ob vielleicht ein erfahrener Student euch mal beim Untersuchen zuschauen kann, damit man ein Feedback hat und ob man nach einem Anamnesegespräch die richtige Diagnose im Verdacht hat. Diese Erfahrungen haben mir für die kurz nach der Famulatur anstehende OSCE-Prüfung (eine mündlich-praktische Prüfung an mehreren Stationen, in denen unsere anamnestischen und Untersuchungsskills geprüft wurden) unheimlich weiter geholfen, weil ich einfach schon sehr viel mit Patienten gesprochen habe und auch die Aortenstenose an der Herz-Station konnte ich dank Famulatur schnell identifizieren. Ich weiß, dass es nicht leicht ist aus sich raus zu gehen, sich zu trauen Fragen zu stellen und vor anderen eine Untersuchung durchzuführen, wenn man selbst noch unsicher ist. Aber es wird leichter!

Zur Famulatur gehörte jeden morgen eine Lehrvisite, in denen wir Studenten auch regelmäßig einen Patienten vorstellen mussten – mit Aufnahmegrund, Vorgeschichte, Vorerkrankungen, Therapieplanung und Co. Ich hab mir deswegen im Vorfeld wirklich große Sorgen gemacht, weil ich bei solchen „Vorträgen“ einfach immer mega aufgeregt bin; letztendlich hat es aber soooo viel gebracht! Man musste sich wirklich mit dem Patienten und seiner Erkrankung auseinander setzen, Befunde lesen, Zusammenhänge verstehen, natürlich mit dem Patienten reden und die für die Kollegen in der Visite relevanten Informationen herausfiltern. Das ist wirklich einer der effektivsten Wege, sich Krankheitsbilder nachhaltig einzuprägen und zwischen wichtig und unwichtig unterscheiden zu lernen. Natürlich habe ich nicht immer ein tolles Feedback bekommen (ich bekam zum Beispiel Kritik weil ich mich nicht so gut mit den Medikamentenwirkungen auskannte, da ich ja jetzt erst Pharma habe), aber gerade beim ersten Mal hatte ich nach der Vorstellung und einem guten Feedback dieses „Greys-Anatomy-Gefühl“. Das war auch der Tag, an dem ich zum ersten Mal wieder dachte, dass die Medizin doch das Richtige für mich ist. Was ich bisher nämlich verschwiegen habe: Der Anfang des Praktikums war ganz und gar nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Eigentlich versuche ich, ohne Erwartungen an neue Dinge heranzugehen um Enttäuschungen zu vermeiden. Natürlich macht man sich (beziehungsweise mache ich mir) im Vorfeld dann trotzdem Gedanken darüber, wie es wohl sein wird, was alles schief laufen kann, ob ich mich blamieren werde usw. Leider war es auch so, dass bereits in den ersten Tagen wahnsinnig viel von uns Studenten verlangt wurde – EKG auswerten können, Auskultationsbefunde erheben, Medikamentennebenwirkungen kennen; wer 5. Semester war und wer PJler spielte dabei leider eine untergeordnete Rolle, was immer wieder zu grenzwertigen Kommentaren von einigen Ärzten geführt hat, die mich, wo ich ja eh schon immer sehr unsicher und selbstkritisch bin, sehr aus dem Konzept gebracht und verunsichert haben, ob das wirklich das Richtige für mich ist.

Es gibt solche und solche Ärzte, diese und jene Stationen, und auf allen läuft es etwas anders. Gerade in meinen ersten Tagen habe ich mich überhaupt nicht wohl gefühlt, wurde entweder nicht beachtet oder angemault, habe ein unschönes Stationsklima erlebt und von Tag zu Tag die Lust verloren, irgendwann mal als Ärztin in einer Klinik zu arbeiten. Diese Station war natürlich nur ein kleiner Ausschnitt, ein Negativ-Beispiel wie es nicht laufen sollte und wie es auch auf den meisten Stationen nicht läuft – trotzdem haben mich die Tage auf dieser Station sehr mitgenommen. Sieht so irgendwann mein Alltag aus?

Wir waren in unserer Einteilung recht frei, was dazu geführt hat, das ich letztendlich den Großteil meiner Zeit auf einer anderen Station mitgelaufen bin. Hier hatten die Ärzte noch Lust auf Ihren Job, konnten wahnsinnig gut mit (auch schwierigen) Patienten, kamen untereinander und auch mit dem Pflegepersonal gut aus und haben mir gezeigt, dass es auch anders geht. Dass man nicht irgendwann nur noch verbittert auf die Arbeit geht, mit wenig Empathie, wenig Lust an dem was man tut, sondern dass man trotz all den negativen Dingen die die Klinikarbeit so mit sich bringt noch ein guter, motivierter Arzt sein kann.

Ich hatte außerdem die Möglichkeit, einen Tag im Herzkatheter und auch mal bei zwei Operationen dabei zu sein was natürlich eine super Ergänzung war und die Vielfältigkeit, die die Kardiologie mit sich bringt für mich nochmal intensiviert hat. Auch hier war Eigeninitiative gefragt – die wenigsten Ärzte werden von sich aus vorschlagen, dass man als Student auch mal in den OP mit darf. Hier muss man selber aktiv werden und nachfragen; das Schlimmste was passieren kann ist schließlich ein Nein. 🙂

Mein Fazit

Dadurch, dass ich ja quasi wirklich mit kaum Vorwissen in die Famulatur gegangen bin war meine Lernkurve wirklich ziemlich steil. Mit jedem Tag war das EKG weniger verwirrend, wurde die BGA eindeutiger, hatte ich die Untersuchungsabläufe besser und sicherer im Kopf. Und auch was das Thema Patientenkommunikation angeht konnte ich für mich wahnsinnig viel mitnehmen: Auf der einen Seite von motivierten, tollen Ärzten die mir vorgelebt haben, wie man es richtig macht, auf der anderen Seite nimmt man auch von Negativ-Beispielen sehr viel mit, sieht, wie man es später nicht machen möchte (das sind wahrscheinlich sogar die eindrücklicheren Erfahrungen, die man nicht mehr vergisst). Ich hätte mir vieles anders gewünscht – mehr Betreuung, mehr Praxis, mehr Unterstützung. Aber letztendlich habe beschlossen, aus den 30 Tagen das Beste zu machen, und das ist mir denke ich sehr gut gelungen.

Dass meine erste Famulatur eine stationäre Famulatur geworden ist, bereue ich übrigens nicht. Natürlich wäre es schön gewesen, ein wenig mehr über Medikamente zu wissen, aber auch meinen Kommilitonen beim Hausarzt erging es ähnlich wie mir. Und hätte ich die Famulatur als zweites, also nach dem 6. Semester gemacht, hätte ich trotzdem noch noch nicht die Kardiologie-Vorlesung in der Uni gehabt – irgendwo muss man ohne viel Vorwissen anfangen, und in der Klinik habe ich einen guten Grundbaustein legen können für alles, was noch auf mich zukommt.

Ich ging mit wenig Wissen in die Kardiologie Famulatur hinein, komme mit viel theoretischem Wissen, neuen Erfahrungen und Interessen und einer wichtigen Erkenntnis wieder hinaus: Auch wenn es oft nicht so läuft wie erwartet oder gewünscht, hat auch das seinen Zweck.

sometimes you win, sometimes you learn.
it’s either a blessing or a lesson. 

 

Eure Jule Unterschrift

Zum Screenshoten – Checkliste Famulatur:

  • Bequeme Schuhe
  • ggf. Klinik-Kittel
  • Stethoskop, Pupillenleuchte, Reflexhammer
  • ggf. Namensschild (wird auch manchmal gestellt)
  • Pocketcards, Lehrbuch für den Spind
  • Notizbuch, Stifte, Post-Its
  • Lippenpflegestift, Handcreme

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7 Gedanken zu „Herzenssache – Meine 1. Famulatur in der Kardiologie

  1. Mein Neffe studiert Medizin und kann sich vorstellen, später Kardiologe zu werden. Deshalb würde er auch gerne ein Famulatur in der Kardiologie machen so wie du. Ich werde ihm raten, sich sowohl ein kleines Notizbuch zuzulegen als auch Pocketcards, auf denen er nochmal einen Überblick über EKG-Bascis und Labornormwerte hat. So ist er für die morgendliche Visite gut ausgestattet.

    1. Hallo Laura,

      das ist wirklich eine gute Idee. Mittlerweile habe ich ja schon meine 3. Famulatur hinter mir, und sowohl das Notizbuch als auch die PocketCards waren bei allen meine treuen Begleiter, unabhängig von der Fachrichtung.

      Liebe Grüße!

  2. Ich mache derzeit ein freiwilliges soziales Jahr in der Pflege und überlege, danach Medizin zu studieren. Bei meinen Recherchen bin ich immer wieder auf den Begriff Famulatur gestoßen, ohne wirklich zu verstehen, was das ist. Danke für diese Erklärung, was eine Famulatur ist und dass man diese zum Beispiel bei einem Arzt für innere Medizin oder einem Kinderarzt absolvieren kann. Neu für mich war auch, dass zwei Famulaturen stationär stattfinden müssen, die letzte hingegen zwingend ambulant.

    1. Hey, danke für die lieben Worte! Freut mich sehr, dass ich diesbezüglich etwas Licht ins Dunkel bringen konnte. Letztendlich würde ich aber immer nochmal in die aktuelle Prüfungsordnung des eigenen Bundeslandes schauen, dann da gibt es ja immer mal kleine aber feine Unterschiede, was wie anerkannt wird. Liebe Grüße! 🙂

  3. Vielen Dank für die wertvollen Tipps für eine Famulatur in der Kardiologie! Ich befinde mich gerade im sechsten Fachsemester und habe vor, nach dessen Ende die Famulatur zu absolvieren. Die Wiederholungstipps finde ich deswegen besonders nützlich – insbesondere die Anatomie der Koronargefäße muss ich mir dringend auffrischen. In diesem Thema war ich nie besonders stark.

  4. Hallo Jule,

    zuerst wollte ich mich gerne dafür bedanken, dass du uns alle an deinen Erfahrungen teilnehmen lässt. Ich mache gerade noch mein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Krankenhaus und möchte danach unbedingt auch Medizin studieren. Und Berichte wie deine motivieren mich immer ungemein und lassen diesen Wunsch noch stärker werden.

    Glücklicherweise hatte ich bisher noch nicht die Erfahrung, dass mich Ärzte irgendwie schlecht behandelt haben – als FSJler haben sie mich halt nur wahrgenommen, wenn ich irgendwie Eigeninitiative gezeigt habe. Damit komme ich auch schon zu deinem Punkt mit der Eigeninitiative, denn das ist etwas, dass ich in diesem Jahr lernen musste: Die wenigsten werden von sich aus fragen, ob man nicht dies oder das mal sehen möchte. Und das schlimmste, was passieren kann, ist das sie nein sagen.
    Nachdem ich das verstanden hatte (was zugegebener Weise recht lange gedauert hat), habe ich einige unvergessliche Erfahrungen sammeln können: Ich konnte unter anderem 8 Wochen lang in der Funktionsdiagnostik Endoskopien und den Herzkatheteruntersuchungen (und sämtlichen anderen Untersuchungen zuschauen), war die vergangenen beiden Wochen im OP (was vermutlich zu den krassesten Erfahrungen gehört, die ich bisher gemacht habe. Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich u. A. bei einem Kaiserschnitt dabei war.), durfte bei einigen Punktionen zuschauen und tlw. assistieren und sogar bei einer Kardioversion auf „Laden“ und „Schocken“ drücken (ich bereue, dass ich nicht „Alle weg“ gesagt habe – ich meine, wann kommt diese Chance wieder, but nevermind, es war trotzdem ein richtig krasses Gefühl).

    Auf der anderen Seite ist es echt anstrengend, bei jeder Visite erst die Schwester/ den Pfleger und den Arzt/ die Ärztin abfangen zu müssen, um zu fragen, ob man bei der Visite zuschauen dürfte. Und je nachdem wieviel Zeit die Ärzte haben, erklären sie einem als FSJler leider auch nicht so viel. (Obwohl es auch da solche und solche Ärzte gibt. Mein persönliches Highlight war, als mir eine Ärztin das Stethoskop in die Hand gedrückt hat und ich mir die Lungenentzündung auch anhören durfte. Ich konnte literally die nächsten drei Tage nicht aufhören zu lächeln, wenn ich daran denken musste.)
    Und wenn man keine Fragen stellt, dann wird einem eigentlich nicht wirklich irgendetwas erklärt. Das fand ich jedoch echt schwierig, da ich halt absolut kein Vorwissen habe und oftmals gar nicht erst wusste, wo ich mit Fragen anfangen sollte. So sitze ich (wenn die Zeit es gerade erlaubt), eigentlich immer vor den Kurven, versuche die Handschrift der Ärzte zu entziffern, herauszufinden, was das für eine Abkürzung sein soll und befrage Doktor Google, was das dann genau ist.

    Insgesamt habe ich in der Zeit trotzdem unglaublich viel gelernt und für mich mitgenommen. Was ich mit diesem Monolog hier sagen wollte (an alle Leute, die vielleicht ein FSJ vor dem Medizinstudium machen): Man ist vielleicht „nur“ FSJler, aber es gibt trotzdem unglaublich viele Möglichkeiten, etwas zu lernen und man sollte so viele wie möglich davon ergreifen.

    Btw. ich bin auf einer Kardiologischen Station eingesetzt (hätte ich vielleicht schon etwas weiter oben erwähnen sollen) und dein Bericht hat mich an vieles bei mir auf Station erinnert, was auch der Grund dafür ist, dass ich diesen Kommentar überhaupt verfasse.

    Liebe Grüße,

    Franzi

    1. Liebe Franzi, herzlichen Dank für deine Worte und den Erfahrungsbericht! Ich hab auch recht lange gebraucht, um wirklich zu verstehen, dass man eben doch seines eigenen Glückes Schmied ist, und dass man mit Eigeninitiative – für die ich früher einfach viel zu schüchtern war – wirklich viel erreichen kann. Ich wünsch Dir alles Gute!
      Liebe Grüße, Jule 🙂

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