#medfluencer – Mein Blog über das Medizinstudium

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Einen Blog über das Medizinstudium zu starten war definitiv keine einfache Entscheidung – aber eine, die einiges für mich verändert und mir wirklich tolle Dinge ermöglicht hat. So durfte ich kürzlich nach Berlin fahren, um an der Verleihung des Frauengesundheitspreises von „Women for Women“ teilnehmen (der Beitrag dazu folgt!); dass ich sogar ein eigenes Namensschild bekommen habe, war ja schon irgendwie ziemlich cool: „Julia K. – Medizinstudentin und Influencerin“. Äääh… Influencerin?

 

(to) influence sth/sb – etwas/jemanden beeinflussen

Was ist eigentlich ein Influencer? „Als Influencer (engl. to influence: beeinflussen) bezeichnet man eine Person, die aufgrund ihrer starken Präsenz in den sozialen Medien hohes Ansehen hat. Influencer werden auch als Meinungsführer bezeichnet, da sie durch ihre hohe Followerzahl oder ihre Reichweite ihre Fans für Produkte begeistern können.“ (siehe unternehmer.de)

Wenn ich diese Definition so lese fühle ich mich im ersten Moment irgendwie so gar nicht angesprochen. Ist ein Post pro Woche eine starke Präsenz? Beschert mir meine Reichweite ein hohes Ansehen? Und sind 13.000 Menschen eine hohe Followerzahl? Alles Ansichtssache; was ich aber weiß ist, dass ich eigentlich keinen Menschen hier beeinflussen möchte. Beeinflussen – klingt irgendwie negativ. Als würde ich irgendjemanden zu irgendetwas zwingen wollen, dabei möchte ich ja eigentlich eher inspirieren.

Produktvorstellungen als Inspiration

Wer regelmäßig meinen Instagram-Kanal besucht der weiß, dass ich ab und an auch Werbung mache und mit Kooperationspartnern zusammenarbeite. Dabei gilt für mich ohne Ausnahme, dass ich euch meine ehrliche Meinung zu allem sage was ich euch zeige und dass ich nur Kooperationen auswähle, die euch am Ende auch einen Mehrwert bieten (weil sie zum Beispiel irgendwas mit Medizin, Lernen, Organisation zu tun haben), oder sich auf Themen beziehen die mir am Herzen liegen und für die ich mich auf meinen Kanälen einsetzen möchte, auch, wenn sie vielleicht nichts mit Medizin zu tun haben. Ich beschäftige mich privat zum Beispiel viel mit einem nachhaltigen Alltag oder auch mit Hautpflege und Naturkosmetik. Da ich weiß, dass auch einige von euch daran interessiert sind und ich beide Themen auch außerhalb der „Nachhaltigskeitsblogs“ auf Instagram für relevant halte, teile ich meine Recherche-Ergebnisse und Produktentdeckungen einfach gerne mit euch – zum Teil auch im Rahmen von Kooperationen, ohne die ich eine bestimmte Marke oder ein super Produkt vielleicht gar nicht entdeckt hätte! Ich versuche euch Inspiration dafür zu bieten, neue Dinge auszuprobieren oder euch in der riesigen Auswahl an Produkten die es ja in jeder Kategorie gibt eine kleine Hilfestellung zu sein und Empfehlungen auszusprechen, um so vielleicht den ein oder anderen Griff ins Klo beim Produktkauf zu vermeiden. Jemanden zu einem Kauf zu verleiten oder zu beeinflussen ist dabei nie meine Intention. Und doch höre ich immer, ich wäre Influencerin.

Warum eigentlich der Blog über das Medizinstudium?

Okay, andere zu beeinflussen war also schon mal nicht der Grund, mit dem Bloggen anzufangen. Und auch Reichweite zu gewinnen oder Kooperationen an Land zu ziehen war nie mein Ziel – das hätte ich mir sowieso nie erträumt, und die Medizin ist ja auch nicht gerade die klassische Nische, wenn man versucht auf Instagram erfolgreich zu werden.

In meiner Abiturzeit, also lange bevor ich selber angefangen habe zu bloggen habe ich selbst sehr gerne gelesen, was andere Mediziner, seien es Studenten oder Ärzte, so auf Instagram zu erzählen hatten. Ich habe förmlich jedes Details aufgesaugt, jeden Praktikumsbericht, jede Erfahrung. Irgendwann war ich dann selbst Medizinstudentin, und da Schreiben schon sehr lange zu meinen Leidenschaften gehört habe ich beschlossen, dass ich auch gerne andere an meinen Erfahrungen und Erlebnissen im Studium teilhaben lassen möchte. Alles aufzuschreiben was so passiert ist – lustige Anekdoten, nicht bestandene Prüfungen, Zweifel am Studienfach und die Freude über das bestandene Physikum – war für mich die perfekte Möglichkeit, alles zu verarbeiten und zu reflektieren, vielleicht aus dem ein oder anderen Fehler zu lernen; quasi mein ganz persönliches Tagebuch, mit dem Unterschied, dass sehr viele Menschen darin lesen dürfen.

Warum? Weil ich denke, dass viele aus meinen Fehlern lernen können, sich vielleicht in manchen Situationen nicht so alleine fühlen sondern sehen, dass es auch anderen mal so geht (Zweifel, Sorgen oder Schwierigkeiten im Studium gibt ja leider selten jemand so offen zu) und dass es auch wieder besser wird. Ich wünsche mir, dass vielleicht jemand von meinen Erfahrungen profitieren kann: Wie habe ich das Physikum bestanden, wie überlebe ich den Präpkurs und welche Bücher brauche ich wirklich? Das sind genau die Fragen, die ich mir selbst und Studenten aus höheren Semestern damals gestellt habe. Und für alle die vielleicht keinen Ansprechpartner in einem höheren Semester haben habe ich alles aufgeschrieben, sodass vielleicht ich die Ansprechpartnerin sein kann. Wenn das bedeutet, Einfluss zu haben oder jemanden/etwas zu beeinflussen dann bin ich ja vielleicht doch ganz gerne Influencerin?

Influencer, Fashionblogger, Fitfluencer, Travelblogger – und ich?

Als Influencerin mit einem Blog über das Medizinstudium passe ich in keine dieser Kategorien rein. Wenn man das Medizinstudium als Lifestyle bezeichnen möchte (viel Zeit für anderes bleibt ja manchmal nicht, haha), dann habe ich vielleicht einen Lifestyle-Blog – aber diese Bezeichnung passt ja dann tatsächlich auf jeden, der irgendwann mal ein Bild auf Instagram hochlädt, denn Lifestyle schließt nicht wirklich irgendwas aus.

Was bleibt dann also für mich? Über diese Thematik habe ich mir tatsächlich schon ein Weilchen den Kopf zerbrochen. Ich könnte mich natürlich damit abfinden, ab jetzt hin und wieder Influencerin zu sein, und dass ich in gewisser Weise durch jedes Posting, jeden Text und jedes Bild Einfluss habe und nehme ist mir durchaus klar. Schließlich bin auch in Konsumentin, folge anderen auf Instagram und lasse mich durch Content beeinflussen oder eben zu etwas neuem (Naturkosmetik benutzen, pflanzliche Milch ausprobieren, …) inspirieren – am Ende entscheide aber ich selbst, was ich tue/kaufe/ausprobiere, und was nicht. Trotzdem habe ich nach einem Begriff gesucht, der ein bisschen besser beschreibt was eigentlich meine Intention ist.

Was möchte ich langfristig eigentlich erreichen? Lernen, fertig studieren und am Ende als Ärztin arbeiten. Für meine Patienten eine gute Ärztin sein, mir Zeit nehmen soweit es geht, Vorgänge verständlich erklären, nie die Empathie verlieren, ein gutes Verhältnis mit Kollegen in allen Berufsgruppen haben – ich will meinen Teil dazu beitragen, dass gewisse Dinge in der Medizin anders, vielleicht besser laufen. Möchte mein Bestes geben, die Medizin innerhalb meiner Möglichkeiten zu verändern.

Gerade kann ich in der Klinik, direkt am Patienten noch nichts tun (dazu sehen wir einfach noch zu selten Patienten). Ich kann mich aber durchaus auf Instagram und hier dafür einsetzen, dass wir alle über gewisse Themen nachzudenken, uns selbst reflektieren (zum Beispiel den eigenen Umgang mit Patienten beim Unterricht am Krankenbett oder auch unser Verhalten im Präpkurs), euch versuchen zu zeigen, dass man gewissenhaft Lernen und trotzdem noch Freizeit und Zeit für sich haben kann (wir wollen ja nicht alle schon ausgebrannt ins Berufsleben starten, sondern hochmotiviert!) und wie man mit dem ein oder anderen Tipp und Trick die ganze Studienzeit etwas leichter hinter sich bringen und genießen kann. Auch so kann man die Medizin beeinflussen – und das ist irgendwie ganz schön cool. #medfluencer [Benutzt gerne diesen Hashtag auf Instagram! Aktuell gibt es dazu kaum Beiträge, die sich auf Medizin beziehen. Wenn Ihr also auch auf Instagram aktiv seid und in irgendeiner Weise mit Medizin zu tun habt, dann könnt Ihr gerne #medfluencer nutzen, ich schaue ab und zu mal bei den Beiträge darunter vorbei!]

 

Eure Jule Unterschrift

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5 Gedanken zu „#medfluencer – Mein Blog über das Medizinstudium

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