Medizinstudium – das 6. Semester an der Uni Leipzig

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Ich starte gleich mal mit einer frohen Botschaft: Im 6. Semester schreibt man an der Uni Leipzig nur 3 Klausuren, da man auch nur drei Fächer hat. Und: ehrlicherweise hielt sich auch die Präsenzzeit in Grenzen, sodass dieses Sommersemester wirklich vergleichbar entspannt war! Leider sind zwei der drei Fächer sehr umfangreich, und die Herausforderung bestand darin, dass die Klausuren in Pharmakologie und Mikrobiologie an zwei aufeinanderfolgenden Tagen geschrieben werden mussten. Wer weiß – vielleicht habt Ihr jetzt mehr Glück und ein paar Tage mehr Schonzeit dazwischen? Ansonsten kann man das Semester in zwei große Blöcke teilen, die es zu bewältigen gilt: Block I, in dem man die Kurse, Vorlesungen und Praktika in Pharma und MiBi hat und der mit den beiden Klausuren endet, und Block II, dem POL-Kurs – dazu komme ich später.

[Solltest Du Dich nicht im 3. Studienjahr befinden findest Du hier übrigens die Beiträge zum 2. Semester und zum 4. Semester!]

6. Semester – Block I

Medizinische Pharmakologie

Allgemeines: Die medizinische Pharmakologie umfasst im 6. Semester an der Uni Leipzig sowohl den Vorlesungsblock als auch zugehörige Seminare in Kleingruppen. Die Vorlesung findet täglich statt, die Seminare je nach Woche ein, zwei oder dreimal und orientieren sich thematisch an der Vorlesungsreihe. Außerdem gibt es sogenannte KIS-Seminare (klinische-intergrierende Seminare oder so ähnlich), in denen Ihr zu viert oder zu fünft einen kurzen Fall bearbeiten und diesen dann dem Rest der Gruppe präsentieren müsst. Die Präsentation kann dabei sehr unterschiedlich ausfallen, und jeder Dozent legt auf andere Dinge wert. Wir haben im Endeffekt relativ wenig Aufwand betrieben (keine Powerpoint-Präsentation, kein Rollenspiel,..) sondern haben uns mehr darauf konzentriert, alles fachlich korrekt und vollständig vorzustellen, und so war das auch immer in Ordnung.

Materialien: Zu den meisten Vorlesungen wie auch den Seminaren konnte man sich die zugehörigen Folien runterladen, die ich dann während der Veranstaltung als Grundlage für meine Mitschrift genutzt habe. Zusätzlich hatte ich noch das Kurzlehrbuch Pharmakologie* vom Elsevier Verlag, mit dessen Hilfe ich mich auf die Klausur vorbereitet habe – wie genau, dazu komme ich im nächsten Punkt.

Prüfung: Die Prüfung findet relativ knapp nach dem Ende der Vorlesungen statt (bei uns war das die erste Juni-Woche) und umfasst 30 MC-Fragen. Pharma war in meinen Augen eine der schwierigeren Klausuren mit einem großen Lernaufwand; das darf man wirklich nicht unterschätzen. Die Frage aller Fragen ist in diesem Fall sicherlich, wie genau ich mich auf die Klausur vorbereitet habe, und das teile ich natürlich gerne!

Im Grunde genommen war eine 50 Seiten umfassende Tabelle meine Lerngrundlage, die ich mir mit Hilfe des oben erwähnten Lehrbuches sowie ergänzend mit den Vorlesungsfolien selbst erstellt hatte. Damit habe ich schon relativ früh im Semester angefangen, da das Erstellen logischerweise ziemlich viel Zeit in Anspruch genommen hat. Ich habe mir also für bestimmte Tage bestimmte Kapitel vorgenommen und diese dann in Tabellen-Form aufbereitet. Das sah dann am Ende zum Beispiel so aus:

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Diese Form hat für mich letztendlich gut funktioniert, da so alles wichtige dabei stand, und ich so wenigstens eine halbwegs sinnvolle Systematik in die ganze Sache bringen konnte. Alternativ könnte ich mir auch noch vorstellen, dass zum Beispiel Lernkarten auch gut funktionieren könnten. Durch dieses „Systematisieren“ des Fließtextes aus dem Lehrbuch in die Tabellenform konnte ich mich bereits bevor ich wirklich richtig auswendig gelernt habe schon viel intensiver mit dem Stoff befassen, als wenn ich Ihn einfach nur passiv gelesen hätte. Kleiner Tipp, falls Ihr genug Zeit habt: Es kann sich lohnen, immer schon vor dem passenden Seminar den Tabellenabschnitt (ein bis drei Seiten je nach Thema) fertig zu haben, da man sich so fehlende Informationen, die nicht im Lehrbuch stehen, noch easy ergänzen kann. Ich hatte mir die Tabelle dann aufs iPad geladen und mit dem Apple Pencil die Ergänzungen hinzugefügt. (Mehr Info’s zum Studieren mit iPad gibt’s hier!) Egal für welche Methode des Lernens Ihr Euch in Pharma entscheidet: Am Ende des Tages kommt leider keiner daran vorbei, die ganzen Wirkstoffe auswendig zu lernen. Da müssen und mussten wir alle durch und Umgehen kann man das auswendig lernen in diesem Fach meiner Meinung nach wirklich nicht. Aber ich verspreche Euch: man kann es schaffen!

Medizinische Mikrobiologie / Virologie / Hygiene / Immunologie

Allgemeines: Das Fach Mikrobiologie besteht bei uns aus der täglich stattfindenden Vorlesung sowie einem ein- bis zweimal pro Woche stattfindendem Praktikum und umfasst neben der Mikrobiologie auch noch die Teilfächer Virologie, Hygiene und Immunologie. Das Praktikum in MiBi war tatsächlich sehr praktisch, und hat mir persönlich viel Spaß gemacht. Theoretisch steht es den Lehrenden frei, am Anfang ein Antestat zu schreiben – das war aber eher nicht der Fall. Hin und wieder wurden mal mündlich ein paar Fragen gestellt, aber wer das Skript vorher gelesen und die Vorbereitungsfragen bearbeitet hat kann diese Fragen eigentlich beantworten, also: Kein Stress wegen der Antestate. 😀

Materialien: Online wird für jedes der vier Teilfächer ein Praktikums-Skript bereitgestellt, dass man sich selbst ausdrucken muss (iPad oder Ähnliches geht aus Hygienegründen nicht). Ansonsten werden die Vorlesungsfolien (meistens) bereitsgestellt. Ich hatte ergänzend noch die Lernkarten für Mikrobiologie*, die mir damals netterweise vom Elsevier-Verlag bereitgestellt worden sind und mit denen ich mich auf den MiBi-Teil der Klausur vorbereitet habe. Falls Ihr also gerne mit mehr als den Vorlesungsfolien lernen möchtet, findet Ihr auf den Lernkarten auf jeden Fall eine sehr gute und strukturierte Darstellung der Inhalte, die mir auf jeden Fall zugesagt hat. Ebenfalls zu empfehlen ist die Übersicht von Amboss zu den Bakterienfamilien, mit deren Hilfe ich versucht habe, den Überblick zu behalten – das wird nämlich, je mehr man sich mit dem Stoff beschäftigt, irgendwann ganz schön schwierig. 😀

Prüfung: Die Prüfung besteht aus 50 multiple-choice Fragen, die sich wie folgt zusammensetzen: 20 Fragen MiBi, 10 Fragen Viro, 10 Fragen Hygiene, 10 Fragen Immunologie. Es empfiehlt sich wirklich sehr (sehr!) zu den angebotenen Repetitorien zu gehen, vor allem wenn man wie ich in Vorlesungen ganz generell mit Abwesenheit glänzt. Geht zum Rep! Wirklich. Wichtig. Auch, wenn Ihr die Vorlesung besucht habt. 😀 Gelernt habe ich dann wie gesagt mit den Lernkarten, meinen Mitschriften aus dem Rep (ergänzt mit einigen wenigen Vorlesungen) und mittels intensivem Kreuzen (die Leipziger wissen schon, wo). Mit dieser Strategie bin ich sehr gut gefahren, und die Klausur war wirklich in alle vier Fachbereichen sehr fair und für mich die in Leipzig im 6. Semester beste Prüfung! Die Prüfung fand dann übrigens nur ein oder zwei Tage nach der Pharma-Prüfung statt, sodass man sich parallel auf beide Prüfungen vorbereiten musste – MiBi empfand ich persönlich da als die kleinere Hürde.

6. Semester- Block II

POL-1-Kurs „Immunologie und Infektiologie“ oder auch: ProblemOrientiertes Lernen

Allgemeines: Für den POL-Kurs im 6. Semester ist es an der Uni Leipzig so, dass dieser nicht in seiner gewohnten Kursgruppe stattfindet, sondern man für jeden POL-Kurs komplett neu und zufällig in Gruppen von ca. zehn Studierenden eingeteilt wird. Jede POL-Gruppe bekommt einen Tutor an die Seite gestellt, der in den meisten Fällen „fachfremd“ ist, also zum Beispiel ein Unfallchirurg im Kurs Immunologie und Infektiologie. Im Grunde genommen stellt das aber keinen Nachteil dar, da die Tutoren eigentlich sowieso nur dazu da sein sollen, die Materialien auszugeben, für ein geordnetes Geschehen zu sorgen und darauf zu achten, dass alle Punkte besprochen worden sind bevor man neue Informationen bekommt.

Außerdem enthalten die POL-Kurse seit Kurzem auch Teile eines „Längsschnitt-Curriculums“ zum Erwerb wissenschaftlicher Kompetenzen. Kurz: Man muss sich mit einer Studie auseinandersetzen, mit einem Statistik-Programm arbeiten und am Ende eine Präsentation halten. Wir waren damals der Pilot-Jahrgang, in dem vieles ausgetestet wurde und demnach auch einiges nicht geklappt hat, daher kann ich leider nicht vorhersagen, in wie fern sich dieser weniger spaßige Teil des POL-Kurses dieses Jahr wiederfinden wird. Begleitend zum Kurs finden übrigens auch Vorlesungen statt, die zusammen mit den Fällen, die im Kurs besprochen werden die Prüfungsgrundlage bilden.

Materialien: Alles was man braucht, bekommt man während des Kurses gestellt. Ich würde Euch definitiv empfehlen, Euch nicht von höheren Jahrgängen die Unterlagen zu besorgen, da sonst der Sinn des ganzen Kurses verloren geht, wenn man schon vorher die letztendliche Diagnose kennt. Mir hat es (sogar) Spaß gemacht, in der Kleingruppe gemeinsam nachzudenken, zu recherchieren, Verdachtsdiagnosen aufzustellen usw. und umso cooler war es natürlich am Ende, wenn man selbst gleich am Anfang den richtigen Riecher hatte. Lasst Euch darauf ein! Der Kurs lebt davon, dass alle mitmachen und da ich sowohl schon Teil einer sehr motivierten und gut gelaunten, als auch einer eher ruhigen Gruppe war kann ich Euch nur ans Herz legen, wirklich mitzuarbeiten, Eure Meinung zu sagen und mitzudenken, und nicht immer die gleichen zwei Leute alles machen lassen. Wenn alle mitmachen und Lust haben, macht der POL-Kurs wirklich richtig viel Spaß!

Prüfung: Der Kurs endet mit einer MC-Klausur Anfang Juli, deren 30 Fragen sich sowohl auf die Inhalte der Vorlesung, als auch auf die Lernziele der im Kurs besprochenen Fälle stützen. Ich fand die Prüfung auf jeden Fall auch mit mittlerem Aufwand gut bestehbar, es waren aber auch ein paar knifflige Fragen dabei, sodass man sich für eine 1 schon sehr intensiv hätte vorbereiten müssen. Diese Prüfung markierte bei uns dann das Ende des Semesters, sodass es danach hieß: Sommerferien!

 

Sollten jetzt noch Fragen offen geblieben sein könnt Ihr Euch wie immer gern in den Kommentaren oder per Mail bei mir melden, ich helfe wo ich kann. Ich kann wirklich nur hoffen, dass anlässlich der aktuellen Lage ein Semester gestaltet wird, dass für alle Seiten angemessen ist, und uns weiterhin darauf vorbereitet, am Ende als gute Ärzt*innen das Studium abzuschließen. Wir werden sehen und bis dahin, bleibt gesund und #staysafe! Hier geht’s weiter mit dem Beitrag zum 7. Semester: das 7. Semester an der Uni Leipzig!

Eure Jule Unterschrift

 

 

 


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2 Gedanken zu „Medizinstudium – das 6. Semester an der Uni Leipzig

  1. Hallo Jule,
    ich studiere im zweiten Semester Medizin an der Uni Göttingen, um diesen Studienplatz zu erhalten musste ich viel Wartezeit in Kauf nehmen.
    Ich merke Tag für Tag wie schwer es mir fällt wieder ins lernen zu kommen besonders was das Auswendiglernen angeht! Hast du vielleicht Tipps?
    Vielen Dank und mach weiter so 👍🏻

    1. Hey Angela,

      danke für Deinen Kommentar! Der wichtigste Tipp fürs Auswendig Lernen: Anfangen. Machen. Nicht darüber nachdenken, wie viel es ist, sondern einfach am Anfang anfangen und sich durcharbeiten. Den eigenen Lerntyp rausfinden. Lernst Du gut, wenn Du Dir den Stoff vorsagst? Aufschreibst? Hörst? Ich musste z.B. immer alles laut vor mir her sagen, um es wirklich zu behalten. Ansonsten gibt es leider nicht den einen Geheimtipp, aber am besten klappt es wirklich, wenn man sich überwindet und einfach anfängt – irgendwann flowt es dann wieder.

      Liebe Grüße,
      Jule 🙂

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